Fakten über Karl Marx - Wussten Sie eigentlich...?
Staffel 1 • Episode 32 • 09.12.2016 • 16:39
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Der Vater des Kommunismus und sein Leben
Karl Marx – der Mann hinter dem Philosophen
Karl Marx gehört zu den einflussreichsten Philosophen und Gesellschaftstheoretikern aller Zeiten. Mit ihm verbindet man die Begriffe Sozialismus und Kommunismus. Aber wussten Sie auch, dass Marx ein leidenschaftlicher Schachspieler war und am liebsten mit der Haushälterin spielte, mit der ihn ein pikantes Geheimnis verband?
Das bewegte Leben des Karl Marx
Wir schreiben das frühe 19. Jahrhundert. Karl Marx ist zu dieser Zeit noch ein Kind. Er ist genervt von seiner Mutter, die nur Jiddisch und Holländisch spricht und nicht besonders klug ist. Der aufgeweckte Sohn schämt sich für sie. Ständig gibt es Streit. Sein Vater lässt ihn und seine Geschwister unterdessen taufen – aus Angst, die Kinder könnten aufgrund ihrer jüdischen Herkunft benachteiligt werden. Später bricht Karl völlig mit seinen Eltern.
Nach dem Abitur in Trier geht Karl Marx zum Jura-Studium nach Bonn. Dort lernt er seine große Liebe Jenny kennen. Sie ist adelig – eine geborene "von Westphalen". Ihre Eltern sind gegen die Beziehung, denn sie ist längst einem anderen versprochen, doch das Paar bleibt zusammen. Nach sieben Jahren Verlobungszeit heiraten sie endlich. Jenny wird mit ihrem Mann ein Leben lang durch dick und dünn gehen.
Einen Streitpunkt gibt es in ihrer Ehe jedoch: das fehlende Geld. Sie leidet unter der Armut, denn sie ist anderes gewöhnt. Ist die Haushaltskasse wieder leer, bringt Ehefrau Jenny das Familiensilber zum Pfandleiher. Dann kann Karl nur noch in Unterwäsche von zu Hause aus arbeiten und schreiben. Tagelang ist er ans Haus gefesselt, bis wieder etwas Geld reinkommt. Die Armut verfolgt den Philosophen bis ins hohe Alter.
Karl Marx ist ein Revoluzzer – allerdings nur auf dem Papier. Er analysiert mit scharfem Verstand die soziale Ungerechtigkeit seiner Zeit. Wegen seiner revolutionären Thesen haben sich Staaten später den Krieg erklärt und erbittert bekämpft. Mehrere Male steht er sogar vor Gericht. Die Richter werfen ihn wegen Beleidigung und Volksverhetzung aus Deutschland und entziehen ihm die Staatsbürgerschaft. Sein ganzes Leben steht er unter Beobachtung und wird bespitzelt. Obwohl er Deutscher ist und auch gerne wieder in der Heimat leben würde, bleibt Karl Marx den Rest seines Lebens staatenlos. Er wohnt in Brüssel, Paris und schließlich in London. Später wird eine deutsche Stadt 37 Jahre lang seinen Namen tragen: Chemnitz aka Karl-Marx-Stadt.
Marx ist ein liebevoller Vater. Nur seine Kinder schaffen es, ihn vom Schreiben abzuhalten. Vier seiner sieben Kinder sterben früh. Vermutlich auch aufgrund der ärmlichen Lebensverhältnisse. Das bricht ihm das Herz. Freunde berichten, dass er danach nie wieder so schreibt wie als junger Mann.
Das Spiel mit der Haushälterin
Er liebte es, die Haushälterin im Schachspiel herauszufordern. So begabt Karl Marx auf allen Gebieten der Wissenschaft jedoch ist, im Schach verliert er oft gegen sie. Das Verhältnis der beiden geht allerdings weit über das Schachspielen hinaus.
Schließlich wird sie schwanger und bekommt einen Sohn, den er nie offiziell anerkennen wird. Sein bester Freund hilft ihm aus der Patsche und übernimmt für ihn die Vaterschaft. Erst auf dem Sterbebett bekennt sich Marx zu seinem unehelichen Kind. Der Sohn selbst erfährt nie, wer sein wirklicher Vater war.
Tod des Revoluzzers
Getrieben von innerer Unruhe schreibt Karl Marx gegen Ende seines Lebens Tag und Nacht. Er will sein großes Werk zu Ende bringen. Immer öfter quälen ihn Krankheiten. Er arbeitet bis zur totalen Erschöpfung. Am 14. März 1883 stirbt er. Sein bester Freund Friedrich Engels findet ihn tot im Lehnstuhl. Obwohl Marx mit seinem Elternhaus gebrochen hatte, trägt er zu diesem Zeitpunkt noch immer ein Medaillon seines Vaters in der Westentasche.
Fazit: Karl Marx beschäftigte sich mit der Geschichte, der Gesellschaft und wie man diese ändern könnte. Hinter dem großen Philosophen steckte ein Mann aus einfachen Verhältnissen, der die Welt wohl auch gerade wegen seiner Armut kritisch betrachtete. Bis heute gilt er als revolutionärer Denker und seine Thesen sowie das Ideal einer klassenlosen Gesellschaft leben weiter.