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Die Gründung der CIA

Anders als die NSA setzt die CIA bei ihrer Informationsbeschaffung auf Menschen, echte Agenten wie 007, allerdings ist die Organisation nicht in Großbritannien, im Dienste ihrer Majestät, sondern in den USA tätig. Schon vor der offiziellen Gründung am 18. September 1947, durch die Verabschiedung des "National Security Acts", gab es eine Organisation, die sich um die Sicherheit der Vereinigten Staaten kümmerte. Im Zweiten Weltkrieg lautete ihr Name "Office of Strategic Services" (OSS). Ein Ableger im Außenministerium war die "Central Intelligence Group" (CIG). Diese Spionageapparate waren aber bald nicht mehr genug, sodass die "Central Intelligence Agency" (CIA) ins Leben gerufen wurde.

Sie war für sämtliche nachrichtendienstlichen und militärischen Operationen hinter den feindlichen Linien im Koreakrieg zuständig. Allerdings beging die CIA während dieser Zeit zahlreiche Fehler auf militärischem Sektor. Daher entschied das Verteidigungsministerium, dass es eine Schnittstelle zwischen CIA und Militär braucht, die Special Forces.

Nach dem Koreakrieg begann die CIA in den 50er Jahren mit Spionageflügen über dem sowjetischen und chinesischen Luftraum. Diese Flüge mit den U-2- und A-12-Fliegern brachten immer weitere Erkenntnisse über den kommunistischen Feind im Kalten Krieg.

Der Vietnamkrieg bescherte der CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam. Sie unterstützte unter anderem auch rechtsgerichtete Militärputsche gegen die demokratisch gewählten Regierungen Guatemalas (1954), Brasiliens (1964) und Chiles und war in einige Mordfälle verwickelt.

Die Aufgaben der CIA sind vielseitig. Sie beschafft nicht nur Informationen, sondern analysiert auch ausländische Regierungen, Vereinigungen und Personen. Außerdem führen ihre Mitarbeiter geheime Operationen im Ausland durch, manchmal auch mit illegalen Vorgehensweisen – so beeinflusst der zivile Geheimdienst maßgeblich die internationale Politik.

Die Struktur der CIA

Obwohl es einen offiziellen Chef gibt, hat die CIA mehrere Direktorate für die verschiedenen Abteilungen:

  • "Directorate of Intelligence" – Auswertung
  • "National Clandestine Service" – Beschaffung
  • "Directorate of Science & Technology" – Technische Beratung
  • "Directorate of Support" – Verwaltung
  • "Offices of the Director" – Leitung

Vor allem interessant ist der "National Clandestine Service". Hier arbeiten unzählige Spezialisten in weiteren verzweigten Unterabteilungen wie der "National Resources Division", die innerhalb der Vereinigten Staaten agiert, oder der "Special Activities Division", die verdeckte Operationen auf der ganzen Welt durchführt und eigene paramilitärische Einheiten besitzt. Der Dienstsitz der CIA befindet sich seit den 1950er-Jahren in Langley, Virginia, einem Vorort nordwestlich von Washington, D.C., im sogenannten "Langley Research Center". Der Campus hat keine offizielle Adresse, die dorthin führenden Straßen keinen Namen.

Die bekanntesten Operationen der CIA

Zwar sind einige der Operationen der CIA mittlerweile bekannt, eigentlich aber soll es keine offiziellen Berichte darüber geben, da die Themen meist hochbrisant sind und extremer Geheimhaltung unterliegen. Dass es einige trotzdem an die Öffentlichkeit geschafft haben, ist investigativen Journalisten sowie offiziellen Untersuchungen geschuldet.

Bereits in der Anfangsphase der CIA findet sich eine spektakuläre Operation namens "Gladio". Hier wurden während der 50er Jahre paramilitärische Partisanen-Einheiten wie die "Stay-behind"-Organisation in Westeuropa aufgebaut und bis in die 90er Jahre unterhalten. Sie waren teilweise in die Terroranschläge in Italien zwischen 1969 und 1984 sowie den griechischen Militärputsch von 1967 verwickelt.

Im Kampf gegen den Kommunismus machte folgende Operation Schlagzeilen: die Invasion in der Schweinebucht. Sie war ein von den USA  organisierter militärischer Angriff kubanischer Exilanten und wurde am 17. April 1961 mit verdeckter Unterstützung durch die CIA von rund 1.300 seit 1959 aus Kuba geflohenen Freiwilligen von Guatemala aus durchgeführt. Die Invasion hatte den Sturz der Revolutionsregierung unter Fidel Castro zum Ziel. Sie markierte einen ersten Höhepunkt der gegen die Castro-Regierung gerichteten Aktionen der USA. Nachdem die US-Regierung zunächst jede Beteiligung an der Invasion abgestritten hatte, übernahm Präsident John F. Kennedy vier Tage später die volle Verantwortung.

Besonders dramatisch war diese CIA-Operation: Am 31. Dezember 2009 wurde Homam Khaleel Mohammad Abu Mallal, ein jordanischer Arzt, Berichten zufolge vom jordanischen Geheimdienst angeworben, um al Qaida in Afghanistan zu unterstützen und Informationen zu beschaffen, die entscheidend für den militärischen Einsatz der USA in Afghanistan waren. Stattdessen richtete sich der 33-jährige Jordanier gegen sie. Er trug einen Sprengstoffgürtel unter der Kleidung, als sich der Doppelagent an Silvester zum Treffen mit amerikanischen Agenten in der "Forward Operation Base Chapman" nahe Chost aufmachte. Der vermeintliche Überläufer riss sieben CIA-Agenten, darunter die Leiterin der CIA-Basis, Jennifer Lynn Matthews, und seinen jordanischen Führungsoffizier mit in den Tod. 

Die größten Skandale der CIA

Bereits am 6. September 2006 wurde Präsident George W. Bush durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofes dazu gezwungen, die Existenz und den Unterhalt von CIA-Geheimgefängnissen, den sogenannten "Black Sites", öffentlich zu bestätigen. In diesen werde auch gefoltert. Nicht der einzige Skandal der Geheimorganisation. 

Die CIA wurde bereits von zahlreichen namhaften Journalisten und Historikern scharf kritisiert, da sie im weltweiten Drogenhandel verstrickt sei. US-Außenminister John Kerry erklärte 1987 während einer Senats-Anhörung: "Unser Land machte sich zum Komplizen im Drogenhandel, zur selben Zeit in der wir unzählige Dollars dafür ausgaben, die durch Drogen verursachten Probleme in den Griff zu bekommen − es ist einfach unglaublich. […] Ich weiß nicht, ob wir das schlechteste Geheimdienstsystem der Welt haben; ich weiß nicht, ob wir das beste haben, und sie haben alles gewusst, und einfach weggesehen – aber unabhängig davon, wie man es betrachtet, läuft etwas falsch, etwas läuft wirklich falsch da draußen."

Illegale Drogengeschäfte: Die CIA soll im weltweiten Drogenhandel verstrickt (gewesen) sein.

Wie gefährlich die Arbeit für die CIA sein kann, zeigt der Fall Robert Levinson. Der verschwand 2007 im Iran. Auch wenn er keinen offiziellen Vertag mit der Agency gehabt haben soll, wird er dennoch als Spion in ihren Diensten gehandelt. Sein Job bestand darin, Informationen für die Geldwäscheoperationen des CIA zu sammeln; seine Erfolge sollen außergewöhnlich und sehr hilfreich gewesen sein. 

Doch Levinson wurde von den lokalen Behörden gefangen genommen und verschwand. Er wurde zum am längsten vermisste Amerikaner in Gefangenschaft. Offenbar war die CIA-Spitze nicht über Levinsons Aktivitäten informiert worden. Infolgedessen feuerte sie drei seiner Analysten und degradierte sieben andere, verschärfte die Regeln für Vertragsarbeiter, zahlte Levinsons Familie eine steuerfreie Abfindung in Höhe von 2,5 Millionen Dollar und verlangte, dass die Familie und die Presse Stillschweigen bewahren.

Fazit:

Die CIA ist eine der wichtigsten Organisationen der USA. Sie betreibt Spionage auf internationalem Niveau, setzt dabei aber mehr auf menschliche Überwachung als auf Technologien. Damit unterscheidet sie sich von der NSA. Gerade in Kriegszeiten ließ die CIA sich viel zu Schulden kommen. Einige Journalisten enthüllten skandalöse Operationen und illegale Vorgehensweisen. Vieles bleibt aber bis heute geheim.